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Magendarmentzündung (siehe Gastroenteritis)

Magen-Darm-Entzündung oder Gastroenteritis wird ganz allgemein eine entzündlicheErkrankung des Magen-Darm-Traktes bezeichnet.

Die häufigste Ursache einer akuten Entzündung des Magen-Darm-Traktes sind lokale Infektionskrankheiten durch Viren (wie Rota-, Adeno, Noroviren) .

Bei den meisten infektiösen Gastroenteritiden erfolgt die Übertragung durch sogenannte fäkal-orale Schmierinfektion . Infektiöser Stuhl gelangt beispielsweise über nicht ausreichend gereinigte Hände in die Nahrung und mit dieser über den Mund wieder in den Magen-Darm-Trakt des nächsten Patienten.

Symptome

Insbesondere bei einer infektiösen Gastroenteritis wandert der Erreger in der Regel von oben nach unten durch den Magen-Darm-Trakt. Daher beginnt die Erkrankung meist mit Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Durchfall kommt meist nach einigen Stunden dazu, während die Magensymptome dann bereits nachlassen können.

Komplikationen

Insbesondere bei Kindern kann es durch den Verlust von Flüssigkeit und Mineralien (Elektrolyten) zu einer zunehmenden Austrocknung des Körpers mit entsprechendem Gewichtsverlust kommen.

Therapie

Da eine Behandlung in Form der Beseitigung der Ursache zumeist nicht möglich ist, beschränkt sich die Therapie in der Regel auf symptomatische Maßnahmen. Diese bestehen in erster Linie im Ersatz der Flüssigkeits- und Salzverluste, die durch das Erbrechen und den Durchfall entstehen. Kinder mit Magen Darm Grippe müssen ausreichend trinken. Gelingt das Wiederauffüllens des Flüssigkeitshaushaltes nicht, müssen  auch Infusionen verabreicht werden.

Achten Sie bei Kinder Magen Darm Grippe auf das Risiko des Austrocknens. Eine leichte Austrocknung stellen Sie daran fest, dass Ihr Kind durstig und unruhig wirkt.                    Eine gefährliche  Austrocknung erkennen Sie daran, dass Kinder apathisch wirken, eingesunkene Fontanellen, eingesunkene Augen, eine angezogene Hautfalte am Bauch nur langsam verstreicht oder Ihr Kind kein Wasser lässt und die Windel trocken bleibt.

Säuglinge sind vor Austrocknung besonders gefährdet.


Bieten Sie Ihrem Kind mehrmals (z. B. alle 30 Minuten) kleine Trinkmengen an. Tee oder Getränke die Ihr Kind mag. Als günstig haben sich auch Elektrolytgetränke wie Normolyt erwiesen.Wichtig ist, dass Ihr Kind trinkt! Feste Nahrung sollte erst wieder langsam nach Ausbruch der Magen Darm Grippe eingeführt werden. Am zweiten Tag empfehlen sich zum Beispiel Zwieback, Einbrennsuppen, Karottensuppen,Salzstangerl oder Apfel. Ab dem dritten Tag können Sie Ihrem Kind dann langsam wieder leicht verdauliche Nahrung anbieten.

Masern

ist eine durch ein Virus  hervorgerufene Infektionskrankheit die vor allem Kinder betrifft. Neben den typischen roten Hautflecken ruft die Erkrankung Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. Es können außerdem in manchen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen und Hirnhautentzündung auftreten.

Die Diagnose erfolgt durch das klinische Bild und einen Antikörpernachweis im Blut. Eine spezifische Therapie existiert nicht.

Der Erkrankung und kann jedoch durch eine Impfung vorgebeugt werden.

Übertragung und Körperabwehr

Die Übertragung des Masernvirus erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion. Die Infektiosität der Masern besteht drei bis fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags bis vier Tage danach.

Komplikationen

Während der Großteil der Erkrankungen unkompliziert verläuft, treten bei etwa 20–30 % der Fälle zusätzliche Begleiterscheinungen und Komplikationen auf, wobei Durchfall (in 8 % der Krankheitsfälle), Mittelohrentzündungen (7 %) und Lungenentzündungen (6 %) die häufigsten sind. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Komplikationen.

Die Entzündung des Gehirns und seiner Häute                            ( Meningoenzephalitis ) ist selten, verläuft jedoch in 15–20 % der Fälle tödlich. In weiteren 20–40 % bleiben dauerhafte Schädigungen des Gehirns zurück.

Milchschorf

Milchschorf ist ein krustiger Hautausschlag im Gesicht und am behaarten Kopf im Säuglingsalter. Der Begriff Milchschorf geht auf die Ähnlichkeit der Hautveränderungen mit „im Topf angebrannter Milch“ zurück .

Der Milchschorf  erscheint erscheint meist nach dem  dritten Lebensmonat und ist meist symmetrisch am Scheitel und an den Wangen lokalisiert. Die akute Entzündung führt zu unscharf begrenzten, intensiv juckenden Rötungen der Haut mit Bläschenbildung und im weiteren Verlauf zu gelben Krustenauflagerungen.

Milchschorf hat Ähnlichkeit mit dem Kopfgneis und  wird mit diesem häufig verwechselt

Milchschorf

Beginn:

erscheint meist erst nach dem 3. Lebensmonat

Dauer:

mehrere Monate bis zu 2 Jahre

Prognose:

kann in ein chronisches atopisches Ekzem übergehen

Juckreiz:

sehr intensiver Juckreiz

Therapie:

juckreizstillende Maßnahmen Lokaltherapie

Kopfgneis

Beginn:

erscheint etwa 1 Woche nach der Geburt

Dauer:

heilt üblicherweise nach dem 3. Lebensmonat ab meistens aber  innerhalb des ersten Lebensjahres ab

Prognose:

wird niemals chronisch

Juckreiz:

kaum Juckreiz

Therapie:

Krusten können durch Öle und Bäder abgelöst werden

Was können man bei Milchschorf tun? 

Die Schuppen können entfernt werden, indem man Olivenöl längere Zeit einwirken lässt und die Schuppen danach mit einer weichen Bürste ablöst. Bei länger anhaltendem Milchschorf sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.

Mittelohrentzündung

Die akute Mittelohrentzündung ist eine schmerzhafte, in der Regel durch virale oder bakterielle Infektion verursachte Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs.

Die akute Mittelohrentzündung tritt häufig im Kindesalter auf, da in diesem Alter die Eustachische Röhre (Verbindung zwischen Rachen Mittelohr) noch kurz und weit ist und damit das Aufsteigen von Bakterien aus dem Nasenrachenraum erleichtert wird.

Krankheitsverlauf und Symptome:

Die Erkrankung beginnt mit einer ein bis zwei Tage andauernden Entzündungsphase mit pulsierenden Ohrenschmerzen, Fieber, pochenden Ohrgeräuschen, und evtl.Hörverminderung.

Therapie und Prophylaxe:

Körperliche Schonung, abschwellende Nasensprays, entzündungshemmende Schmerzmittel, Zwiebelsäckchen, Laserakupunktur.

Häufig heilt eine Mittelohrentzündung auch ohne antibiotische Behandlung aus. Ein Abwarten ist daher unter ärztlicher Kontrolle oft für die ersten 2-3 Tage zu vertreten. Wenn nach dieser Zeit keine Besserung der Beschwerden eintritt, besteht die Gefahr einer Komplikation. In diesem Falle ist die Gabe eines geeigneten Antibiotikums  indiziert.

 

Migräne

Die Migräne ist eine neurologische Erkrankung, unter der etwa 10 % der Bevölkerung leiden. Sie tritt bei Frauen etwa dreimal so häufig auf wie bei Männern und hat ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Dieses ist bei Erwachsenen typischerweise gekennzeichnet durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden und halbseitigen Kopfschmerz , der von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit,Erbrechen , Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit begleitet sein kann.                                Bei Kindern ist  der Kopfschmerz meist beidseitig lokalisiert.

Symptome

Während eines Migräneanfalls können verschiedene Phasen mit unterschiedlichen charakteristischen Symptomen durchlaufen werden. Oft kündigt sich ein Anfall durch eine Vorboten- oder Prodromalphase mit Vorbotensymptomen an. Dieser kann eine Phase mit Wahrnehmungsstörungen, die sogenannte Migräneaura, folgen, die insbesondere das Sehen betreffen. In der Kopfschmerzphase bestehen neben den Kopfschmerzen unterschiedliche weitere Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.

Kopfschmerzphase

Der Kopfschmerz tritt in der Kopfschmerzphase meistens halbseitig (etwa 70 % der Fälle), insbesondere im Bereich von Stirn, Schläfe und Auge, auf. Er ist meist pulsierend und nimmt bei körperlicher Betätigung an Intensität zu, während Ruhe und Dunkelheit zur Linderung der Kopfschmerzen beitragen. Die Kopfschmerzen des Migräneanfalls werden oft von zusätzlichen Symptomen wie Appetitlosigkeit (> 80 %), Übelkeit (80 %), Erbrechen (40–50 %) sowie Photophobie (60 %), Phonophobie (50 %) und seltener Osmophobie (Geruchsempfindlichkeit, < 10–30 %) begleitet.          Die Dauer der Kopfschmerzphase variiert zwischen 60 Minuten und bis zu drei Tagen in Abhängigkeit von Patient und Migräneform.

Kinder haben kürzere Migräneattacken mit eher beidseitiger Lokalisation in der Stirn-Schläfenregion. Als Begleitsymptom treten bei Kindern und Jugendlichen häufiger Geruchsempfindlichkeit, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf.  Einige Sonderformen der Migräne können ohne Kopfschmerz auftreten.

Auslösende Faktoren

Migräne kann bei empfindlichen Personen durch spezielle Trigger ausgelöst werden. Dazu zählen insbesondere hormonelle Faktoren, Schlafmangel, Stress, Lebensmittel und Umweltfaktoren.

Als wichtiger Migränetrigger gilt u.a. Alkohol. Darüber hinaus werden insbesondere glutamat-,tyramin-,histamin-,und serotoninhaltige Lebens- und Genussmittel, wie Schokolade,Käse und Kaffee als Auslösefaktoren vermutet.

Migräne ohne Aura (Gewöhnliche Migräne)

Die Migräne ohne Aura ist mit etwa 80–85 % der Migräneanfälle die häufigste Form der Migräne. Von einer Migräne ohne Aura kann gesprochen werden, wenn in der Krankengeschichte mindestens fünf Migräneattacken auftraten, bei denen mindestens zwei der vier Hauptkriterien erfüllt sind und der Kopfschmerzphase keine Aura vorausging:

  • einseitiger Kopfschmerz, Seitenwechsel ist möglich
  • mittlere bis starke Schmerzintensität
  • pulsierender oder pochender Schmerzcharakter
  • Verstärkung durch körperliche Aktivität

Zusätzlich muss mindestens ein vegetatives Symptom, also Übelkeit und optional Erbrechen oder Phono- und Photophobie, vorhanden sein. Wenngleich eine Auraphase fehlt, können Vorboten wie Unruhe, Erregungszustände und Stimmungsveränderungen auftreten. Diese zeigen sich einige Stunden bis zwei Tage vor der eigentlichen Attacke.

Migräne mit Aura (Klassische Migräne)

Eine Migräne mit Aura ist geprägt durch reversible neurologische Symptome, die Sehstörungen mit Gesichtsfeldausfällen, Lichtblitzen oder Wahrnehmen von bunten, schillernden, gezackten Linien oder Flimmern, Gefühlsstörungen mit Kribbeln oder Taubheitsgefühl und Sprachstörungen einschließen. Gelegentlich kommt es auch zu motorischen Störungen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Diese Aurasymptome halten im Durchschnitt 20–30 Minuten, selten länger als eine Stunde an. Während der Aura bis spätestens 60 Minuten danach tritt zumeist eine Kopfschmerzphase ein, die der Migräne ohne Aura entspricht und von Begleitsymptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit begleitet sein kann. Diese Kopfschmerzphase kann, wie im Falle der typischen Aura ohne Kopfschmerz, vollständig fehlen.

Nach den Kriterien der IHS wird von einer Migräne mit Aura gesprochen, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:

  • vollständig reversible Sehstörungen, Gefühlsstörungen oder Sprachstörungen
  • sich langsam entwickelnde oder ablösende Aurasymptome mit einer Dauer von 5–60 min.

Diagnose

Die Migräne ist eine Erkrankung, die auf Basis der Beschwerden diagnostiziert wird. Die Diagnose einer Migräne erfolgt durch eine  Erhebung der Krankengeschichte. Zu diesem Zweck soll auch ein Kopfschmerztagebuch  geführt  werden.

Behandlung und Vorbeugung

Die Migräne ist eine Erkrankung, die derzeit durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar ist. Die Intensität der Migräneanfälle und die Anfallshäufigkeit kann durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.

Akuttherapie

Zur Akutbehandlung des Migränekopfschmerzes können einerseits unspezifisch Schmerz- und Entzündungsprozesse hemmende Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen und andererseits spezifische Migränetherapeutika aus den Gruppen der Triptane (zum Beispiel Sumatriptan, Naratriptan und Eletriptan) als Mittel der ersten Wahl eingesetzt

Triptane werden in unterschiedlichen Darreichungsformen, wie beispielsweise als Schmelztabletten, Suppositorien, Nasensprays und Injektionen zur subkutanen Anwendung, angeboten.          Triptane sollten rechtzeitig während eines Migräneanfalls eingenommen (und gegebenenfalls nachdosiert) werden, da sich sonst ihre Wirksamkeit verringert. Bei Daueranwendung hingegen besteht die Gefahr der Entwicklung eines arzneimittelinduzierten Kopfschmerzes.

Nichtmedikamentöse Methoden

Als nichtmedikamentöse Methoden gelten Entspannungstechniken wie Qigong,Yoga, Jacobson Muskelrelaxation, Hypnose ,Autogenes Training, sowei Akupunktur ,TCM und Homöopathie. Unterstützend wirken Aromatherapie und Pfefferminzöleinreibungen auf die Stirn sowie Biofeedback.

Prophylaxe

Das Ziel der Migräneprophylaxe ist, die Häufigkeit oder die Schwere von Migräneattacken bereits vor ihrer Entstehung zu senken.

Akupunktur

Die Wirksamkeit der Akupunktur zur Behandlung der Migräne wurde in zahlreichen Studien untersucht. Als Fazit wurde festgestellt, dass die Akupunktur bei der Migräneprophylaxe bei einer geringeren Anzahl an Nebenwirkungen mindestens so wirksam ist wie die konventionelle medikamentöse Prophylaxe.

Therapie und Prophylaxe im Kindesalter

Für die Behandlung akuter Migräneattacken bei Kindern gelten die Analgetika Ibuprofen und Paracetamol.  Studien mit Sumatriptan, Zolmitriptan und Rizatriptan deuten auf eine migränehemmende Wirkung bei auch bei Kindern. Triptane sind nicht für Kinder unter einem Alter von 12 Jahren zu Migränetherapie zugelassen.